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Emotional wie ein ChamĂ€leon in einer Skittles-Packung 🩎

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Wenn man aus dem emotionalen Gleichgewicht gerĂ€t, kann das ganz schön stressig sein. Aber was macht man, wenn man sich fast schon hilflos fĂŒhlt?


Ich persönlich glaube ja, dass man nicht zu emotional sein kann. Letztlich spricht es fĂŒr die gefĂŒhlte und gelebte Empathie eines Menschen, auch auf seine Umwelt bezogen. Doch das kann einem mental wie physisch zusetzen, weil man das GefĂŒhl bekommen kann, von den Emotionen ĂŒberrollt zu werden. Und kĂŒrzlich dachte auch ich wieder, dass ich langsam nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. 😅


Aber ich möchte den Vorfall trotzdem gerne als Beispiel nehmen. Denn ich merkte, dass es wieder einmal Zeit wird, sich mit meinen GefĂŒhlen auseinander zu setzen, die da anscheinend unterbewusst hochgebrodelt sind.



Folgendes ist passiert:


Als ich einkaufen war, kam ich zwangslĂ€ufig an der GemĂŒseabteilung vorbei und schaute mir die Salate an. Ich habe schliesslich sechs hungrige «Raubtiere» aka Meerschweinchen zu versorgen. 😉 Und ja, ich kaufe die Lebensmittel fĂŒr meine geliebten Vierbeiner frisch und setze ihnen keine AbfĂ€lle vor. Ich finde, dass sie ebenfalls ein schönes Leben verdient haben. Aber meine Liebe zu Tieren hat mich schon so manches Mal in ein GefĂŒhlschaos gestĂŒrzt.


WĂ€hrend meine Schwester frĂŒher mit Tieren gearbeitet hat, konnte ich das nie. Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die anfĂ€ngt zu heulen, wenn sie ein leidendes Tier sieht. So kann ich auch keine traurigen Videos von kranken, misshandelten, oder ausgesetzten Tieren angucken. 🙈


Nun stand ich vor dem Regal mit den einzeln verpackten Salatköpfen und sah, dass in einer Verpackung eine Ameise sass – ganz durchnĂ€sst und von einem Kanton in den NĂ€chsten mitgereist, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war. Ich nahm also diesen Salatkopf mit und nahm die Ameise aus der Verpackung raus, liess sie sich trocken und setzte sie dann im Garten aus. SpĂ€ter erfuhr ich dann, dass Ameisen ohne ihr Volk nicht lange ĂŒberleben und ich war an dem Tag so niedergeschlagen, dass ich fast angefangen hĂ€tte zu heulen.



Womöglich geht meine Tierliebe zu weit, aber ich kann mir nicht helfen – ich liebe Tiere. Sogar mehr noch als Menschen, wenn ich ehrlich bin. đŸ€­ Aber Tiere lieben bedingungslos, sie verurteilen nicht und sind loyal. Also, vielleicht nicht gerade Ameisen, aber du weisst, was ich meine
 😉 Aber als ich mich wieder beruhigt hatte, dachte ich ĂŒber das Erlebte nach und warum ich so starke Emotionen hatte.



Eine Theorie von mir war, dass ich kurz vor meiner Periode stand. Da tanzen die Hormone gerne mal Tango. Doch jeder Mensch ist ein Individuum. Und so gibt es Menschen, die Emotionen besonders stark wahrnehmen, andere eher weniger. Auch gibt es Menschen, die diese besser regulieren können als andere. Doch egal, warum ein Mensch mehr emotional ist als ein anderer, es kann ein Persönlichkeitsmerkmal, oder eine Charaktereigenschaft sein. Es kann aber auch zum Beispiel durch ein Wort, ein Trauma, eine Krankheit, Medikamente, oder eine hormonelle Umstellung ausgelöst werden.


Könnten wir in diesem Zusammenhang bitte das Sprechen und AufklĂ€ren ĂŒber die Menopause enttabuisieren? Jede Frau erlebt diese, wobei jede diese anders (intensiv) wahrnimmt. Aber auch diese kann einen in ein emotionales Chaos stĂŒrzen und man weiss erst gar nicht was los ist und warum man so derart intensiv empfindet.



Was kann man also tun, wenn die Emotionen ĂŒberhandnehmen?


Zuallererst: Emotional zu sein und GefĂŒhle zu zeigen, ist keine SchwĂ€che. Es ist eine StĂ€rke, die nur richtig verstanden und gesteuert werden will.


GefĂŒhle zeigen uns nĂ€mlich, was uns wichtig ist, geben uns Orientierung und machen uns menschlich. Doch wenn die Emotionen zu stark werden, können sie auch lĂ€hmen, Konflikte verschĂ€rfen, oder Entscheidungen erschweren. Deshalb ist emotionale Selbstregulation eine wertvolle FĂ€higkeit.


1. GefĂŒhle annehmen


Oft wollen wir unangenehme Emotionen wie Wut, Angst oder Traurigkeit schnell loswerden. Doch das UnterdrĂŒcken verschiebt sie nur und sie kommen meist noch heftiger zurĂŒck. Ein erster Schritt ist also, ehrlich zu sich selbst zu sein: Was fĂŒhle ich gerade und vor allem warum?


👉 Nimm dir deshalb bewusst Zeit, um zu spĂŒren, was in dir vorgeht – und das ohne Bewertung von dir, oder deiner Umwelt.


2. Der SchlĂŒssel zur Selbstkontrolle


Achtsamkeit hilft dir, deine Emotionen zu beobachten, statt dich von ihnen mitreissen zu lassen. Schon ein paar Minuten Innehalten, oder eine kleine Meditation können einen Unterschied machen. So entsteht ein Raum zwischen Reiz und Reaktion.


👉 Wenn du also merkst, dass du emotional wirst, atme tief durch und spĂŒre deinen Körper. Nimm dir bewusst Auszeiten.


3. GefĂŒhle rauslassen – aber konstruktiv


Starke GefĂŒhle wollen Ausdruck, aber nicht unbedingt in Form von TrĂ€nen, oder impulsiven Reaktionen. Schreiben ist hier eine gute Methode: Ein Tagebuch, ein Brief (den du nicht abschicken musst), oder einfach ein Notizzettel können dir helfen.


👉 Schreib dir regelmĂ€ssig deine Gedanken von der Seele. Es ordnet und entlastet.


4. Bewegung hilft beim Loslassen


Körper und Psyche sind eng verbunden. Wenn sich Emotionen stauen, hilft Bewegung. Ob ein Spaziergang, Sport oder Tanzen – dein Körper baut dabei Stresshormone ab und schafft Platz fĂŒr neue Perspektiven.


👉 Wenn du merkst, dass dir alles zu viel wird, steh also auf, geh raus, beweg dich. Lass dein Handy liegen und scrolle nicht auf Social Media. Und was mir auch hilft, ist Zeit mit meinen Tieren zu verbringen. Sie geben mir viel Ruhe und lenken mich ab.


5. Sprich ĂŒber deine GefĂŒhle


Geteiltes Leid, ist bekanntlich halbes Leid. Menschen, die dich verstehen, können dich spiegeln, beruhigen, oder einfach nur da sein und zuhören. Das GefĂŒhl, nicht alleine zu sein, hilft enorm, mit starken Emotionen umzugehen.


👉 Such dir deshalb Menschen, bei denen du selbst sein darfst. Ohne dich erklĂ€ren, oder rechtfertigen zu mĂŒssen. Menschen, die dich nicht verurteilen und fĂŒr dich da sind.


6. Grenzen setzen


Oft reagieren wir ĂŒber, weil wir zu lange ĂŒber unsere Grenzen hinweggegangen sind. Lerne, «Nein» zu sagen, dich abzugrenzen und dir selbst wichtig zu sein. Das schĂŒtzt dich davor, emotional auszubrennen.


👉 Praktiziere Selbstliebe. Sobald du dich selber wertschĂ€tzt und wieder vermehrt wahrnimmst, bringst du Ruhe in deinen Körper und in dein Leben.


7. Speis und Trank


Und wie unter Punkt Nr. 4 schon geschrieben, gehen Körper und Geist Hand in Hand. Geht es einem mental nicht gut, geht es einem irgendwann körperlich nicht gut und anderes herum. Deshalb achte auch auf genĂŒgend Schlaf und dass du das Richtige isst und auch genĂŒgend trinkst.


👉 Verzichte hierbei auf alles, was dir, deinem Körper und deinem Geist schaden könnte.


8. Und wenn du nicht weiterweisst



Manchmal reichen eigene Strategien nicht aus. Wenn dich deine Emotionen im Alltag stark einschrĂ€nken, hol dir professionelle UnterstĂŒtzung. Sprich auch hier mit Menschen, die dir weiterhelfen und/oder dir jemanden empfehlen können. Suche auch im Internet nach geeigneten Angeboten. Das mĂŒssen nicht zwangslĂ€ufig nur Therapeuten sein, sondern auch FachĂ€rzte, welche sich mit gewissen körperlichen Symptomen auskennen.


👉 Denn sich Hilfe zu holen ist kein Zeichen von SchwĂ€che, sondern von StĂ€rke und SelbstfĂŒrsorge!


Original: theremoteyogi.com I Quelle: pinterest.com
Original: theremoteyogi.com I Quelle: pinterest.com

Denke daran: Emotionale Menschen besitzen viel Empathie und oft eine feine Wahrnehmung. Die Kunst liegt nur darin, diese Gabe in Balance zu bringen.


Ich ĂŒbe manchmal noch und nicht jeder Tag ist gleich. Meine Emotionen werden oft durch die Krankheiten, Medikamente, aber auch Hormone gesteuert. Und manchmal kommt alles zusammen. Aber da ich weiss, woran es liegt, kann ich gezielter dagegen steuern.


Und das wĂŒnsche ich dir auch. Pass deshalb gut auf dich, deine Gesundheit und die richtige Balance in deinem Leben auf!



Deine Anne ☀

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